Mai 24, 2023

Die Entscheidung für ein BI Tool allein ist schon nicht einfach. Ist eine Entscheidung gefallen, ist die nächste Frage, welches Preismodell das optimale für Ihr Unternehmen ist. PowerBI hat hier verschiedene Modelle, die wir hier näher beleuchten wollen. Dabei wollen wir nicht nur die monetären Kosten betrachten, sondern auch die Nutzbarkeit der unterschiedlichen Modelle.

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Varianten: PowerBI Desktop und PowerBI Service

Wie der Name schon sagt, ist PowerBI Desktop eine reine Desktopanwendung. Sie wird lokal installiert und genutzt. Trotz der lokalen Anwendung können unterstützte On-Premises- und Cloudquellen wie Dynamics 365, Salesforce, Azure SQL DB, Excel oder SharePoint angebunden werden. So können Sie alle grundlegenden Funktionen von PowerBI nutzen. Der primäre Pluspunkt dieser Form von PowerBI sind die Kosten. Für PowerBI Desktop fallen keine Kosten an. Die Nutzung ist kostenlos. Mit der kostenfreien Version kommen jedoch einige Einschränkungen in den Funktionen von PowerBI Desktop. So können Sie keine erstellten Berichte mit anderen Anwendern teilen und Funktionen wie Workspaces oder Apps sind nicht nutzbar. Eine Zusammenarbeit mit Kollegen innerhalb eines Unternehmens ist mit dieser Version also nicht möglich.

Im Gegensatz zu PowerBI Desktop ist PowerBI Service die cloudbasierte Variante des BI Tools. Für PowerBI Service wird eine kostenpflichtige Lizenz benötigt. Um die unterschiedlichen Nutzungsformen der Kunden optimal zu bedienen, bietet Microsoft verschiedene Lizenzmodelle an, die wir im Folgenden etwas detaillierter aufschlüsseln wollen.

PowerBI Pro ist die erste und mit aktuell ab 8,40€ pro Nutzer und Monat (bei Microsoft 365 E5 enthalten) günstigere der beiden kostenpflichtigen Versionen des Power BI-Dienstes. Damit erhalten Sie alle Funktionen zum Erstellen und Freigeben von Berichten und allen anderen Funktionen, die für die Verwendung von Power BI für Unternehmen wichtig sind. PowerBI Pro bietet somit die Möglichkeit Dashboards und Berichte zu erstellen sowie fertige Berichte anzuzeigen, mit Kollegen zu teilen und unbegrenzt zu verwenden. Mit dem reduzierten Preis kauft man sich jedoch eine reduzierte Performance ein. Diese ist in der Größe der Datenmodelle, der Aktualisierungsrate sowie der Verwaltung zu spüren.

PowerBI Premium: Mehr Funktionen und bessere Performance, aber auch höhere Kosten und Lizenzoptionen

Gibt es eine günstige Vollversion, muss es somit auch eine teurere Version geben. PowerBI Premium bietet nicht nur alle Inhalte von PowerBI Pro sondern auch zusätzliche Funktionen, und eine verbesserte Performance. Damit lassen sich nicht nur größere Datenmodelle erstellen und die Häufigkeit der Aktualisierungen erhöhen, sondern auch Funktionen wie Fortgeschrittene KI oder Lese- und Schreibkonnektivität nutzen. Ab 16,90€ pro Nutzer und Monat ist diese Lizenz jedoch deutlich teurer als die reguläre Pro Lizenz. Bei Microsoft 365 E5 Nutzern werden aktuell ab 10$ pro Nutzer veranschlagt.

Zusätzlich zur benutzergebundenen Lizenz bietet Microsoft eine Premium Kapazitätslizenz an. Diese ist nicht benutzergebunden, hat aber Einschränkungen in der Funktionalität. Kapazitätslizenzen sind speziell für eine sehr große, unbegrenzte Anzahl an Nutzern gedacht, die lediglich auf Berichte zugreifen müssen, ohne diese zu entwickeln. Mit aktuell ab 4.212,30€ pro Monat ist eine Kapazitätslizenz jedoch ein hoher Kostenfaktor. Zusätzlich ist noch mindestens eine Pro Lizenz notwendig, um Berichte zu erstellen und zu veröffentlichen.

Zusammengefasst lässt sich also folgendes Fazit ziehen. Die Free Version ist gedacht für Nutzer, die allein arbeiten und Dashboards und Berichte nicht mit anderen teilen müssen. Die Pro Lizenz ist ideal für kleine und größere Unternehmen, die die gesamte Funktionalität von PowerBI nutzen wollen. Die Entscheidung für eine Premiumlizenz ist eine Entscheidung, die mit der Frage der Performance einher geht. Häufige Aktualisierungen sowie erhöhte Speicherkapazität sprechen für die Premium Lizenz. Die Entscheidung für die Kapazitätslizenz ist hauptsächlich von der Anzahl der Nutzer abhängig.

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AUTOR

Janis Krautzberger

Data Analytics Consultant at INFORM DataLab.