November 7, 2023

Durch die voranschreitende digitale Transformation fallen in Unternehmen große Mengen an Daten an. Diese Daten können genutzt werden, um Prozesse besser zu verstehen, Vorhersagen zu treffen oder Planbarkeit von Personaleinsatz zu optimieren. Aber Daten schaffen nicht automatisch einen Mehrwert für das Unternehmen. Im Gegenteil, große Datenmengen werden schnell unübersichtlich und schwierig zu beherrschen. Weiter können Daten durch häufig schlechte Qualität oder fehlenden nachvollziehbaren Kontext wertlos sein. Für ein ambitionierte Unternehmen reicht daher die Digitalisierung der Prozesse nicht aus. Vielmehr müssen Unternehmen sich grundlegend transformieren damit Daten den Unterschied machen können. Kurz gesagt: Es braucht eine Data-Driven Business Transformation.  

Sobald das Management das Ziel der Data-Driven Business Transformation ins Auge gefasst hat, stellt sich die Frage, wo man anfängt und wo die Reise genau hingeht. Jedes Unternehmen hat individuelle Geschäftsmodelle und sonstige Anforderungen, die eine Data-Driven Business Transformation zu einem strategischen Problem machen. Daher bedarf die Umsetzung einer Transformation zu einem datengetriebenen Unternehmen einer dedizierten Datenstrategie die Daten und allgemeine Unternehmensstrategie in Einklang bringt. Häufig lohnt es sich dabei einen Schritt zurückzutreten, um sowohl die Ausgangslage und eine Zielvorstellung zu erarbeiten. Im Rahmen einer Datenstrategie können somit dedizierte Transformationspläne entwickelt werden, statt auf generische Blueprints zurückzugreifen. Trotz der Individualität jedes Unternehmens treten häufig ähnlich Probleme auf, die sich in der Regel gut mit etablierten Frameworks analysieren und beheben lassen. Dabei lassen sich sowohl die Erfassung des IST-Zustandes als auch die Transformationsplanung in einer Datenstrategie anhand von vier Dimensionen gut strukturieren.  

In dieser Reihe stellen wir die vier Dimensionen der Data-Driven Business Transformation vor und geben einen Einblick wie das INFORM DataLab anhand von People, Process, Technology & Data eine erfolgreiche Data-Driven Business Transformation begleitet. 

 

Die 4 Dimensionen: People, Process, Technology & Data 

Häufig werden Digitalisierung und Daten auf die technologische Komponente reduziert und die Umsetzung als Aufgabe der IT-Abteilung verstanden. Ohne Zweifel muss ein Unternehmen neue digitale Infrastruktur schaffen, um erfolgreich die Data-Driven Business Transformation meistern zu können. Aber – die Entwicklung von datengetriebenen Entscheidungsmechanismen ist kein reines Technologieproblem und die IT-Abteilung allein kann die gesamte Transformation eines Unternehmens nicht meistern. Eine Unternehmenstransformation – so auch die date Driven Business Transformation – adressiert alle Unternehmensbereiche und involviert Einkäufer, Verkaufspersonal, Produktionsmitarbeiter und Top-Management gleichermaßen. Entsprechend bedarf es Transformationsfähigkeiten in allen Bereichen eines modernen Unternehmens. Die Dimensionen des PPT-Frameworks – People, Process, Technology – sind ein weit verbreiteter und anerkannter Ansatz für die Planung und Bewertung von Transformationsvorhaben. Jede der drei Dimensionen spiegelt einen essenziellen Teil eines jeden Unternehmens wider. Für eine Data-Driven Business Transformation lohnt es sich Daten und Analytics selbst einen höheren Stellenwert beizumessen und sie als vierte Dimension mit zu berücksichtigen.   

„Die Entwicklung von datengetriebenen Entscheidungsmechanismen ist ohne entsprechende Technologie nicht machbar, aber kein reines Technologieproblem. Die Menschen, die letztlich Entscheidungen treffen, sowie die Prozesse und Daten, die zu den Entscheidungen führen, sind ebenfalls entscheidende Erfolgsfaktoren.“  

Dr. Jens Linden

Die „People“ Dimension bezieht sich auf die Personen in einem Unternehmen: ihr Know-How, ihre Einstellung zur Transformation und den damit einhergehenden Neuerungen sowie dem Organisationsdesign. Eine Data-Driven Business Transformation bedarf hier zunächst zwingend ein aktives Vorantreiben von Seiten des Vorstands, denn ohne Führsprecher im Management verlaufen selbst die am besten geplanten Transformationen oft im Sand. Weiter müssen auch die Mitarbeiter des Unternehmens die Ziele der Transformation verstehen und anerkennen damit niemand auf der Strecke bleibt. Ggf. müssen auch Kunden in die Transformation mit eingebunden werden, denn sie sind die wichtigsten Maß Geber für die zukünftige Entwicklung eines Unternehmens. 

Die „Process“ Dimension beschriebt die Aktivitäten rund um die Digitalisierung der Unternehmensprozesse. Dies beinhaltet nicht nur die Digitalisierung der einzelnen Prozesse, sondern auch eine Anpassung von Arbeitsweisen und Methodiken für eine stetige Prozessoptimierung. Beispiele für Arbeitsweisen in einem datengetriebenen Unternehmen könne z.B. agile Methoden oder die systematische Entwicklung und Priorisierung von Analytics/KI Anwendungsfällen sein.  

Zuletzt bleibt im PPT-Framework noch die „Technology“ Dimension, die zwar nicht den einzigen aber eine zentrale und notwendige Dimension einer jeden Transformation bildet. Im Rahmen der Technologie Dimension muss häufig eine neue IT-Infrastruktur und Cloud-Architektur aufgebaut werden oder Bestehendes überarbeitet werden. Weiter bieten diverse Tools für z.B. Visualisierung oder Dash-Boarding die Möglichkeit zur Beschleunigung oder Automatisierung von Vertriebs-, Produktions- oder Entscheidungsprozessen. 

In Bezug auf eine Data-Driven Business Transformation ignorieren die PPT-Dimensionen jedoch die wichtigste Komponente einer erfolgreichen Datenwertschöpfung – die Daten. Daten sind der Rohstoff für moderne KPIs, Business Intelligence (BI) und künstliche Intelligenz (KI)-basierte Vorhersagen. Unternehmen müssen ihre Daten daher als Unternehmenswert anerkennen und sie entsprechend wie auch Geistiges Eigentum, Personal oder materielle Werte behandeln und pflegen. Genau wie mit jeder anderen Dimension steht und fällt eine erfolgreiche Transformation mit den Daten. Qualität, Sicherheit, Management und Verfügbarkeit sind essenzielle Faktoren, die gewährleistet werden müssen und ohne die Daten nicht wertschöpfend eingesetzt werden können. Für eine erfolgreiche Data-Driven Business Transformation muss es daher heißen: People, Process, Technology, and Data. 

Ausblick 

In den folgenden Blogposts dieser Reihe widmen wir uns jeder der vier Dimensionen und untersuchen die jeweilige Bedeutung für eine erfolgreiche und nachhaltig Datenwertschöpfung. Wir diskutieren typische Stolperfallen und zeigen in Richtungen, um diese zu umgehen. Wir wüschen viel Spaß beim Lesen. Wenn Sie Fragen haben oder auch in Ihrem Unternehmen Daten wertschöpfend einsetzen möchten, melden Sie sich bei uns oder laden Sie sich unser Data First Aid Kid herunter.  


AUTOR

Dr. Jens Linden

Jens ist ein Data Scientist und Stratege im INFORM DataLab mit mehr als 15 Jahren Berufserfahrung in der Generierung von Mehrwert aus Daten mithilfe von Analytics, Data Science und KI. Jens vereint tiefgreifendes technisches Wissen mit Geschäftssinn, was es ihm ermöglicht, die Anforderungen der Geschäftsinteressengruppen in realisierbare Datenlösungen mit messbarem Einfluss umzusetzen. Darüber hinaus hilft er Organisationen dabei, Datenstrategien für ihre digitalen Transformationsprozesse zu entwerfen und umzusetzen.